Sonntag, 4. November 2018

Prag

Ein Kurzbesuch in Prag, mit viel "offiziellem" Programm und deshalb nur wenig Zeit und wenig Zeichenutensilien - eine Gelegenheit, auch mal bewusst schneller (und weniger) zu zeichnen.
Beeindruckt hat mich in dieser wunderschönen Stadt das Straßenpflaster: Überall gibt es die kleinteiligen Granitquader, die oft in schönen Mustern angelegt sind. Auf die wird man auch deshalb aufmerksam, weil öfter mal größere Löcher und Aufbrüche den Blick des Spaziergängers nach unten zwingen.


Aber zum Glück gibt es die vielen Handwerker, die das in geduldiger Kleinarbeit wieder in Ordnung bringen.

Ich habe die Zeichnung später kopiert (nicht ganz lege artis, ich weiß, deshalb hier offengelegt), um mal auszuprobieren, wie sie mit etwas Farbe ausgesehen hätte:



Prag ist unbedingt eine Reise wert! Für mich eine der schönsten Städte in Europa.

Dienstag, 9. Oktober 2018

Die alte "UTTING" - hoch und trocken

Am 07. Oktober 2018 trafen wir uns mit den Urban Sketchers Munich bei schönem Spätsommerwetter zum Zeichnen auf der alten "UTTING", einem  Dampfer a.D. vom Ammersee, der hoch und trocken auf einer ehemaligen Eisenbahnbrücke über der Lagerhausstrasse in München-Sendling seinen letzten Ankerplatz gefunden hat - mit Biergarten im Kielwasser hinter dem Heck und vielen schönen Plätzen an und unter Deck. Sehr empfehlenswert, und ein spannendes Motiv! 




.... obwohl der Anblick für Seefahrer etwas befremdlich ist:

"Ships are safe in harbour - but that's not what ships are built for." 

Das gilt erst recht für Schiffe auf Brücken .... 



Samstag, 25. August 2018

Reisebilder aus England und Schottland

Im Hof der "Royal Academy of Arts" in London steht eine beeindruckende Statue des Malers Sir Joshua Reynolds, der 1768 Gründungspräsident der Royal Academy (kurz: RA) wurde.
Aus Freude über das 250-jährige Jubiläum der ehrwürdigen Akademie und damit auch der 250. "Summer Exhibition" hat man ihm einen bunten, hawaiianisch anmutenden Blumenkranz umgehängt: 


Sir Reynolds förderte die damals als unterentwickelt empfundene Historienmalerei in England und den "Grand Style"; ich glaube nicht, dass seinerzeit auch nur ein einziges der heute ausgestellten Bilder es an eine Wand in den großartigen Ausstellungsräumen der RA geschafft hätte. Wie es trotzdem dazu gekommen ist, konnte man in der großartigen Ausstellung "The Great Spectacle - 250 Years of the Summer Exhibition" gleich nebenan sehen.

Beeindruckend ist auch die knallrote Scheibe, die im Hof der Royal Academy steht. Darunter klein im Hintergrund: die bekränzte Statue von Sir Joshua Reynolds.



Portobello Road - ein Hinterhof, mit einer Werkstatt drin (habe mich beim Format des Skizzenbuches verschätzt, deshalb fehlt's unten ...)

 
 




 Notting Hill, für die Fans von Julia Roberts und Hugh Grant ...
















 






Whitby an der Yorkshire Coast; eine schnelle Skizze, wegen der schönen knallblauen typisch englischen Fenster mit den kleinen Scheiben.














 "Abbots Grange" ist ein B&B-Quartier in dem Ort Broadway in den Cotswolds. In dem Haus wohnte 1320 der Abt von Pershore - und die Zeit scheint stehen geblieben zu sein (was freilich nicht für die Gästezimmer gilt); leider war unsere Zeit zu knapp (und das Wetter zu gut), auch die große Halle mit dem Kamin zu zeichnen. Der ganze Ort ist eine zauberhafte Reise in das Mittelalter. 



  
Leith, ein netter Vorort von Edinburgh, mit einem kleinen Hafen und Zugang zum Firth of Forth.  
"George Brown & Sons" hatten die Ziegelfassade ihres Lagerhauses vorne weiß gestrichen. 
Das Flussschiff lag achtern merkwürdig tief im Wasser, die Fenster hatten keine Scheiben mehr ...  .

Montag, 7. Mai 2018

Alter Südfriedhof

Mit den Urban Sketchers auf dem Alten Südfriedhof, dieser wunderbaren Oase zum Durchatmen und Nachdenken mitten in München.


Die anmutige Geste dieses Engels auf einer Familiengrabstätte hatte es mir angetan.

Samstag, 5. Mai 2018

Menschen unterwegs ...

... auf Reisen. Im ICE 597: das Buch war offenbar nicht sooo spannend, und dadurch hielt der Mitreisende so schön still. 
Auf dem (großartigen, heißgeliebten, geduldigen, geschundenen und immer noch funktionierenden) Flughafen Berlin TXL wartet ein Schmartfohnjuser auf den Abflug vor dem Gate A4.
LH 2045 TXL-MUC:  Das Abendlicht fiel für kurze Zeit in die Kabine; ich hatte nur die FAZ vor mir und einen Kugelschreiber zur Hand.



Die Farben habe ich abends ergänzt (der Bezug zu Macron ist Zufall, ich habe einfach drauflos gezeichnet ...).

Mittwoch, 25. April 2018

Gate G 11

Vormittags auf dem Flughafen MUC - und kaum jemand da; verwaiste Schalter, leere Gänge, nur weiter hinten ein paar wartende Fluggäste:


Auf dem Karopapier-Notizblock mit Kugelschreiber skizziert, im Büro später mit Textmarker (weia...) und Filzstiften das Kranichgelb und blau ergänzt, abends zu Hause mit Pastellkreiden wieder etwas gedämpft - ich wollte mal was ausprobieren.

Sonntag, 4. März 2018

Skizzenbuchgeschichte(n) in der Pinakothek der Moderne

Die graphische Sammlung der Pinakothek der Moderne hat (endlich!) das Skizzenbuch entdeckt und mit großer Akribie ihre beeindruckenden Bestände gesichtet, digital aufbereitet und dem geneigten Publikum in der Ausstellung "Skizzenbuchgeschichte(n)" zugänglich gemacht.


 
Natürlich kann man nicht einfach in den Exponaten herumblättern, aber wundervolle Seiten sind zu sehen, und einzelne Skizzenbücher wurden auch "zerlegt", so das von Franz Marc, das 1914 im Krieg entstanden ist.


Die dunkle Atmosphäre in den Ausstellungsräumen ist zum Schutz der Zeichnungen und Farben nötig, unterstreicht aber nebenbei auch den höchstpersönlichen, "privaten" Charakter, den die Skizzenbücher ja eigentlich immer hatten. 

 
Das monatliche Treffen der Urban Sketchers Munich am 04. März war in das Programm aufgenommen worden, und so waren die Besucher eingeladen, es auch einmal zu versuchen.
 
 
Ich habe mich an der schwierigen, hochaufragenden Architektur versucht.


Viel weiß, in leichten Schattierungen; die einzigen Farben brachten die Exponate des Museumsshops, und gelegentlich die Besucher (wenn sie nicht in erdnahe Winterfarben gehüllt waren).  


Da alle Klappstühle anderweit im Einsatz waren, ging es nur im Stehen ... .
 


... und hier noch mal zwei scans (statt eines Fotos, wie oben); leider entsprechen auch diese Reproduktionsarten nur näherungsweise dem Original - die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte:



























... und so sahen die auf dem Boden des Cafes in der Pinakothek der Moderne ausgebreiteten Skizzenbücher der Mitzeichnerinnen und Mitzeichner aus:




























Samstag, 3. März 2018

Museum Starnberger See

Mit Zeichenfreunden aus Gauting waren wir im "Museum Starnberger See".
Ein himmelblaues Himmelbett in hölzernem Heim - zu sehen in der "unteren Kammer" des Lochmann-Hauses, dem ältesten noch am ursprünglichen Ort stehenden Bauernhaus am Starnberger See. Es wurde ("spätestens", so wird stolz berichtet) im Jahre 1520 von Münchner Patriziern als Sommerhaus errichtet und ist heute ein Teil des sehenswerten kleinen Museums in Starnberg.



Während die Sommergäste oben logierten, lebten die Pächter im Untergeschoss und betrieben Landwirtschaft und Fischerei - und konnten sich an und in dem schönen himmelblauen Himmelbett erfreuen (das allerdings erst später, zu Museumszeiten ab 1914, dazu kam, aber auch aus einem Starnberger Bauernhaus stammt).



Auf dem Rückweg fiel mir noch dieser kleine pausbäckige Putto auf, der einen fetten Fisch unter dem Arm trug und wohl einmal eine Heckzier eines königlichen Vergnügungsgefährts auf dem Starnberger See war.

Mittwoch, 10. Januar 2018

Im Stadtmuseum München

Zum ersten Zeichentreff 2018 war wieder mal das Stadtmuseum München dran - immer wieder lohnend!





Heinrich der Löwe aus Braunschweig, der Welfe und Stadtgründer Münchens, schaut heldenknorrig drein.

Ein kleiner Junge kommentierte meine Zeichnung sachkundig: "Du hast ihn geschrumpft!" - und in der Tat hat das Original einen (ehrlich gesagt: merkwürdig) langen Hals in seinem Kettenhemd. Auch der Löwi auf seinem Kopf ist mir etwas kurz geraten ... .








 
Das Gipsrelief von Ludwig v. Schwanthaler "Der Kampf um Leben und Tod" hing ursprünglich über dem Portal des Haupteingangs der alten Anatomischen Anstalt. Von beiden Seiten ringen Greifen mit dem Kranken - die man sich denken muss, die Zeit war zu knapp ...  (und die Augen wegen der nicht gerade zeichenfreundlichen Lichtverhältnisse müde).